Einsatzgebiete und Studien der Magnetfeldtherapie

Mehr als 10.000 wissenschaftliche Artikel sind über die Wirkung von PEMF veröffentlicht worden. Viele der ersten Studien wurden in Russland und Osteuropa durchgeführt. Weltweit haben mehr als 2.000 Doppelblindstudien gezeigt, dass die PEMF-Therapie eine ungefährliche und wirksame Behandlungsmethode für eine Vielfalt von Befindlichkeitsstörungen darstellt und darüber hinaus die ganzheitliche Gesundheit und die Funktion der Zellen aufrechterhält.

1. Knochen, Fraktur- und Wundbehandlung

Nach einer Veröffentlichung aus dem Jahre 1993 wurden bis dato allein 250.000 Patienten erfolgreich bei Knochen- und Wundheilungsstörungen behandelt. So zählt die pulsierende Magnetfeldtherapie auf diesem Gebiet in den USA inzwischen zu den offiziell anerkannten Heilverfahren. Im Gegensatz zum deutschen Medizinproduktegesetz, das nur die Qualität eines medizinisch-technischen Gerätes umfasst, fordert die amerikanische FDA (Food and Drug Administration) explizit auch dessen Wirksamkeitsnachweis.

Osteoporose

Die Osteoporose zählt zu den modernen Volkskrankheiten. Man schätzt, dass bis zu 15% der Bevölkerung – das sind fast 12 Millionen Menschen – eine mehr oder minder ausgeprägte Osteoporose aufweisen.

Studie:
20 Osteoporose-Patientinnen, 12-wöchige Magnetfeld-Behandlung.

Ergebnis:
Signifikanter Anstieg der Knochendichte während der Behandlung. Nach 36 Wochen wieder Abnahme der Knochendichte. Eine weitere Nachmessung nach 8 Jahren zeigte keinen Unterschied zu den unbehandelten Frauen. (1,2)

1 Tabrah et al, J Bone Miner Res 1990 May; 5(5):437-42
2 Tabrah et al, Bioelectromagnetics 1998; 19(2): 75-8

Frakturen

In einer Literaturrecherche fand Gossling (3) bereits 1992 allein zu Tibiafrakturen 44 Arbeiten. Dabei betrug die Heilungsrate unter einer Magnetfeldtherapie 81% gegenüber 82% durch chirurgische Intervention, was insoweit bemerkenswert ist, als ohne chirurgische Therapie vielfach keine Heilung möglich ist.

3 Gossling et al, Orthopedics 1992 Jun; 15(6): 711-19

Studie:
20 Versuchstiere. Einfachblind-Studie. 9-tägige Behandlung einer Fraktur. Ergebnis:

Ergebnis:
Signifikante Heilungsbeschleunigung gegenüber der Placebogruppe.


Studie:
13 Patienten: Nicht operativ versorgte Frakturen: Feldstärke zwischen 10 – 100 µT.

Ergebnis:
11 Komplettheilungen. Bei den nicht zusammengewachsenen zwei Frakturen betrugen die Abstände der Knochenenden 1 cm!

Pseudoarthrosen

Nicht heilende oder verzögert heilende Knochenbrüche.

Studie:
44 Handfrakturen (Scaphoid-Frakturen). Seit 40 Monaten ohne Heilungsaussicht. (4)

Ergebnis:
Heilung unter Magnetfeld bereits nach 4,3 Monaten.

4 Frykman et al, J Hand Surg (Am) 1986 May; 11 (3):344-9


Studie:
91 Pseudoarthrosen des Schienbeins (5)

Ergebnis:
Heilungsrate durchschnittlich 72%. Aufschlüsselung: Typ 1(“leichtester Fall“) mit 88%., Typ 2 mit 80% und Typ 3 19%.

5 Basset + Schin-Ascani, Calcif Tissue Int 1991 Sp; 49(3): 216-20


Studie:
Nicht-heilende Fuß-Frakturen (Metartasale V) (6)

Ergebnis:
Ausheilung nach durchschnittlich 3 Monaten (2-4 Monate). Bei der Nachuntersuchung nach 39 Monaten war bei keiner der Knochenheilungen eine Re-Fraktur aufgetreten.

6 Holmes GB, Foot Ankle Int 1994 Oct; 15(10): 552-6

Wirbelkörperfusionen (Spondylodese)

Eine Spondylodese ist die Versteifung eines Wirbelsäulenabschnitts. Sie gilt als ultima ratio für Erkrankungen wie Skoliose, Morbus Bechterew, Spondylitis, Wirbelgleiten (Spondylolisthesis), Bandscheibenvorfall, Tumor, Nervenschmerzen, Osteoporose.

Studie:
61 Patienten wegen chronischer Lumbalgie. (7)

Ergebnis:
Erfolgsrate in der Magnetfeldgruppe 97,6% gegenüber 52,6% in der Placebogruppe.

7 86 Marks RA, Adv Ther 2000 Mar-Apr; 17 (2): 57-67


Studie:
48 Hochrisikopatienten nach posterolateraler lumbaler Wirbelsäulenfusion. (8)

Ergebnis:
Studie ohne Placebokontrolle. Radiologische Überprüfung. Erfolgsquote 97,9%!
59% der Patienten kehrten wieder an ihren Arbeitsplatz zurück. Keiner der Patienten gab an, mit der klinischen Behandlung unzufrieden zu sein.

8 85 Holmes GB, Foot Ankle Int 1994 Oct; 15(10): 552-6

Chronische Wunden

(Dekubitus, Unterschenkelgeschwüre etc.)

Studie:
31 Patienten mit venösen Beinulcera. Dies sind Unterschenkelgeschwüre, die sich durch den Austritt von Gewebsflüssigkeit bei Krampfadern ergeben, was zu Ernährungsstörungen im dortigen Gewebsbereich führt.(9)

Ergebnis:
Nach 8-wöchiger Magnetfeldbehandlung ergaben sich gegenüber der unbehandelten Vergleichsgruppe signifikante Vorteile bezüglich Wundtiefe und Wundgröße, Schmerzen und Granulation am Ulkusgrund.

9 Stiller et al, Br J Dermatol 1992; 127:147-154


Studie:
72 Diabetiker mit offenen Beinvenen, die ja bekanntermaßen wegen der damit zusammenhängenden Durchblutungsstörungen entstehen. (10)

Ergebnis:
Unter Magnetfeld verkürzte sich die Behandlungszeit bei 58% der Diabetiker gegenüber einer Standardbehandlung, d.h. es kam zu einer schnelleren Nekrolyse („Auflösung abgestorbenen Gewebes“) und Epithalialisierung („Zuwachsen mit Haut“).

10 Kuliev + Babaev, Vestn Khir IM II Grek 1992; 148(1):33-6


Studie:
20 Patienten mit Druck-Dekubitus. (11)

Ergebnis:
Nur unter Magnetfeld kam es zu einer deutlichen Heilung.

11 Comorosan et al, Rom J Physiol 1993 Jan-Jun; 30 (1-2): 41-5


Studie:
400 Patienten, denen eine falsch applizierte intravenöse Chemotherapie schlecht heilende Wunden verursachte. (12)

Ergebnis:
Unter Magnetfeld heilten die Wunden 3 – 3,5-mal schneller als herkömmliche Therapie. Die gesamte Behandlungszeit war 2 -3-mal schneller abgeschlossen.

12 Kiselev + Grushina, Vopr Onkol 2000; 46 (4): 469-72

2. Schmerzbehandlung

Kopfschmerzen und Migräne

In Deutschland leiden etwa 10-15% der erwachsenen Bevölkerung an Migräne und 20-30% einmal pro Monat an Spannungskopfschmerzen. Die Hälfte der Migräniker hat dabei pro Monat eine Attacke, jeder Zehnte sogar vier und mehr Attacken. Die Hälfte der weiblichen und ein Drittel der männlichen Migränekranken können an 6 Tagen im Jahr nicht zur Arbeit gehen.

Studie:
13 Migräne-Patienten. Studiendesign doppelblind, cross-over (d.h. die Placebopatienten bekommen in einem zweiten Durchgang eine tatsächliche Magnetfeldbehandlung und umgekehrt). (13)

Ergebnis:
Die Anfallshäufigkeit wurde unter Magnetfeld massiv reduziert.
Vor MF-Behandlung: 3,32 Attacken pro Woche
Nach 14 Tagen MF-Behandlung: 0,58 Attacken pro Woche

13 Shernan et al, Headache 1998 Mar; 38 (3): 208-13

3. Arthrosen / degerative, schmerzhafte Gelenkserkrankungen

Bei einer Arthrose handelt es sich ursprünglich um eine Abnutzung des Gelenkknorpels. Als Ursache kommen u.a. Fehlstellungen, Überlastungen oder Durchblutungsstörungen in Betracht. Obwohl ein pulsierendes Magnetfeld über die Stimulierung von Chondrozyten, d.h. der knorpelbildenden Zellen, eine ursächliche Knorpelheilung in Gang setzen kann, ist damit noch nicht erklärt, warum schon nach relativ kurzer Zeit bedeutende Verbesserungen bezüglich Schmerz und Funktionsfähigkeit des Gelenks zu erreichen sind. Das Knorpelwachstum braucht nämlich Zeit und man muss mit Anwendungszeiten von vielen Monaten rechnen. Der Soforteffekt, der bei der Behandlung von Arthrosen immer wieder verblüfft, liegt offensichtlich in einer Durchblutungssteigerung im Halteapparat des arthrotischen Gelenks. Außerdem ist nicht ausgeschlossen, dass auch „vegetative“ Signale für einen Entspannungsimpuls sorgen.
Folge: Eine höhere Durchblutung im verhärteten Muskelansatz des Gelenks führt zu einer Entspannung des Muskels. Dies führt zu einer Druckentlastung der entsprechenden Nerven, was gleichbedeutend ist mit einer Schmerzreduzierung.

Gonarthrosen (Kniearthrosen)

Studie:
5 Studien mit insgesamt 592 Patienten

Ergebnis:

Patienten Schmerzreduktion Magnetfeld Schmerzreduktion Placebo
176 (14) 48% 8%
27 (15) 23-61% 2-18%
86 (16) 27% 14%

Nachprüfung nach 1 Monat: Die mit Magnetfeld behandelte Gruppe hatte sich durchweg in ihrer Beweglichkeit gegenüber der Placebogruppe verbessert.

14 Jacobson Jl et al, Altern Ther Health Med 2001 Sep-Oct; 7 (5): 54-64 + 66-9
15 Trock et al, J Rheumatol 1993 Mar; 20 (3): 456-60
16 Trock et al, J Rheumatol Oct; 21 (10): 1903-11

Coxarthrosen (Hüftgelenk)

Signifikante Schmerzreduktion und Beweglichkeitsverbesserung.

Studie:
66 Patienten (17)

Ergebnis:
Bereits nach 4 Wochen signifikante Schmerzreduktion und Beweglichkeitsverbesserung. Diese bestand auch noch nach 6 Monaten.

17 Dal Conte, Naz Simfer Verona 1983; 11:98-104

Tendopathien – Tennisellbogen, Schulter-Arm-Syndrom, Fibromyalgie

Unter Tendopathie versteht man degenerative Veränderungen der Sehnen und Sehnenansätze, die sich hauptsächlich als Zusammenziehung und der Verhärtung dieser Strukturen mit bewegungsabhängigen Schmerzen bemerkbar machen. Tennisellbogen, Schulter-Arm-Syndrom, Impingement-Syndrom, Tendopathie der Bizepssehne etc. sind die dazugehörigen Krankheitsbilder, mit denen fast jeder von uns schon unliebsame Bekanntschaft gemacht hat. Es ist zu vermuten, dass auch die lapidar als „Sehnenscheiden-Entzündung“ diagnostizierten Schmerzzustände an Hand und Unterarm allesamt einer echten Tendopathie entsprechen.

Studie:
29 Patienten mit Schuler-Arm-Syndrom. Doppelblind-Studie. (18)

Ergebnis:
Signifikante Besserung unter Magnetfeld in den ersten 4 Wochen. In den zweiten 4 Wochen kein Unterschied zwischen Magnetfeld und Placebo. Auch über weitere 8 Wochen, in denen nicht mehr behandelt wurde, gab es keinen Unterschied. Aber: Zum Studienende waren 65% der Patienten symptomfrei und weitere 14% (5 Patienten) schilderte eine Besserung der Beschwerden. Dies ist umso bedeutsamer, als die konservative Behandlung eines Schulter-Arm-Syndroms normalerweise ein überaus schwieriges Unterfangen ist, d.h. die konservative Erfolgsquote beträgt nur wenige Prozent.

18 Binder A, Parr G, Lancet 1984 Mar 31; 1 (8379): 695-8

5. Neurologie

Schlafstörungen

Wer unter chronischer Schlaflosigkeit leidet, hat oft das Gefühl, er wäre der Einzige, der sich durch die Nacht quält. Dieser subjektive Eindruck täuscht jedoch: in den westlichen Industrieländern leiden 20-30% der Bevölkerung an Schlafstörungen. Davon haben 10-15% eine behandlungsbedürftige Insomnie (Schlaflosigkeit).

Studie:
101 Patienten mit erschwertem Einschlafen, nächtlichem Aufwachen oder Albträumen. Doppelblindstudie über 4 Wochen. Wirksamkeitsüberprüfung zusätzlich nach Müdigkeit am Tag, Kopfschmerzen und Konzentrationsfähigkeit. (19)

Ergebnis:
Magnetfeld: 70% starke Besserung bzw. Symptombefreiung, 24% deutliche Besserung, 6% leichte Besserung
Placebo: 2% starke Besserung, 49% leichte oder deutliche Besserung, 49% keine Besserung

19 Pelka et al, Adv Ther 2001 Jul-Aug; 18 (4): 174-80

Nervenverletzungen

z.B. nach Unfällen, Bandscheibenvorfällen, Operationsfolgen etc.

Mit Magnetfeld schnelleres Nervenwachstum nach chirurgischer Vorbehandlung (Nervennaht) als ohne Magnetfeld. (20)

Wichtig: Mit einem Magnetfeld kann auch die Ausbildung eines Narben-Neurinoms verhindert werden.
Beim Neurinom handelt es ich um eine schmerzhafte Einwachsung des Nervenstumpfes in die Narbe nach Verletzungen oder Operationen.

20 Raji AM, J Hand Surg (Br) 1984 Jun; 9 (2): 105-12

Morbus Parkinson

Bei Morbus-Parkinson-Patienten wird ein bestimmter zentraler Botenstoff, nämlich Dopamin, nicht mehr gebildet. Die Folge sind zentral gesteuerte Bewegungsbeeinträchtigungen. Dazu gehört das bekannte Ruhezittern der Gliedmaßen, eine Steifheit in der Bewegung, Fallsucht, Anlaufschwierigkeiten beim Gehen und eine Latenzzeit beim „Bremsen“ der Gehbewegungen etc.

Unter Magnetfeld ließ sich z.B. die Sturzneigung von einigen Parkinson-Patienten deutlich senken (80-90%). Gleichzeitig besserten sich die allgemeinen Parkinsonsymptome. So konnten z.B. in einer amerikanischen Studie dramatische und anhaltende Verbesserungen der sog. Dysarthrie (Sprachprobleme) erreicht werden. Auch die kognitiven (intellektuellen) Leistungen steigerten sich rapide. (21,22)

21 Sandyk R. Int J Neurosci 1996 Feb; 84 (1-4): 165-75
22 Sandyk R. Int J Neurosci 1997 Nov; 92 (1-2): 63-72

Multiple Sklerose

Bei der MS handelt es sich um eine Autoimmun-Erkrankung, d.h. das körpereigene Abwehrsystem richtete sich gegen eigenes Nervengewebe. Folge: Die Nerven sterben langsam ab. Lähmungen und spastische Zusammenziehungen der Muskulatur sind ein Teil dieser grausamen Leidensgeschichte.

Studie:
38 MS-Patienten. Doppelblindstudie. 1-wöchige Behandlung, 2-mal täglich. (23)

Ergebnis:
Eindeutig antispastischer Effekt.

23 Nielsen JF, Jakobsen J. Mult Scler 1996 Dec; 2 (5): 227-32


Studie:
30 MS-Patienten. Doppelblindstudie. 2-monatige Behandlung. (24)

Ergebnis:
Eindeutig positive Wirkung auf Spastik, Blasen-Kontrolle, kognitive Fähigkeiten, Mobilität, Müdigkeitsstatus und Sehfähigkeit.

24 Richards TL, Laüpin MS, Cunningham CA, J Altern Complement Med 1997 Summer; 3(2): 205

Die Studienauswertungen werden hier nicht in absoluten Zahlen ausgedrückt, weil die Messergebnisse einer komplizierten Skalierung standardisierter Tests entsprechen.

Post-Zoster-Neuralgie

Wer als Jugendlicher einmal die Windpocken durchgemacht hat, ist dafür prädestiniert, später einmal eine Gürtelrose zu entwickeln. Die Post-Zoster-Neuralgie, also starke bis stärkste Nervenschmerzen, sind dabei eine gefürchtete Komplikation. Ohne dass der Wirkmechanismus in irgendeiner Weise bekannt ist, scheint ein pulsierendes Magnetfeld offensichtlich entgegenzuwirken.

Studie:
32 Patienten mit einer Herpes-Zoster-Erkrankung (Gürtelrose). Sämtliche Patienten wurden mit einem pulsierenden Magnetfeld behandelt, d.h. es handelt sich um keine placebokontrollierte Studie. (25)

Ergebnis:
Obwohl normalerweise ca. 40% der Gürtelrosen-Patienten (älter als 50 Jahre – sogar 75% aller über 75-jährigen) eine spätere Neuralgie entwickeln, bekam in der Studiengruppe nur einer der Teilnehmer die besagten Nervenschmerzen.

24 Vander Straten et al, J Cutan Med Surg 2001 Sep-Oct; 5 (5): 409 – 16

6. Stressbehandlung

Wer unter chronischer Schlaflosigkeit leidet, hat oft das Gefühl, er wäre der Einzige, der sich durch die Nacht quält. Dieser subjektive Eindruck täuscht jedoch: in den westlichen Industrieländern leiden 20-30% der Bevölkerung an Schlafstörungen. Davon haben 10-15% eine behandlungsbedürftige Insomnie (Schlaflosigkeit).

Stress wird über das Vegetativum reguliert. So treibt z.B. eine schlechte oder überraschende Nachricht den Blutdruck nach oben. Es ist z.B. bekannt, das der Bluthochdruck in 90% der Fälle durch einen erhöhten „Sympathikotonus“ zustande kommt. Dieser erhöhte Sympathikotonus kann angeboren sein (in den wenigsten Fällen) oder durch äußeren oder inneren Stress entstehen.

Mit der Möglichkeit, durch pulsierende Magnetfelder ein natürliches Gleichgewicht zwischen Sympathikus (Stress) und Parasympathikus (Entspannung) wiederherzustellen, ergeben sich eine Vielzahl von potentiellen Einsatzgebieten. (25) Es sei dabei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es der „Akzeptanz“ der Magnetfeldbehandlung sicher nicht zuträglich ist, die Einsatzgebiete sehr weit zu fassen. So lassen sich die Indikationen wie Knochen, Wundheilung und Arthrosen für Therapeuten und Anwender entsprechend der aufgeführten Studienlage noch nachvollziehen. Vegetative, und damit in direkte Wirkungen, die auf die Erkrankung und Heilung vielleicht sogar noch einen stärkeren Einfluss haben als die direkten biologischen Signale, sind nicht greifbar, besonders weil das medizinische Wissen über die generellen vegetativen Einflüsse auf die Organfunktionen noch in den Kinderschuhen steckt.

25 Anan’in NN, Vopr Kurortol Fizioter Lech Fiz Kult 2001 Nov-Dec; (6): 18-20

7. Immunsystem

Die körpereigene Immunabwehr ist ein sehr komplexes Gebilde. Wie es aktiviert oder ausgeschaltet wird, ist in der Medizin noch weitgehend unbekannt. „Erwischt“ uns z.B. eine „Erkältung“, dann ist sie entweder durch Bakterien oder Viren verursacht. Nur – bei einer intakten Immunabwehr hätte normalerweise keine einzige eindringende Mikrobe eine Chance zu überleben. Der Grund für eine Erkältung, für eine Zeckenborreliose oder einen Herpes ist jedoch nicht ein schwaches Immunsystem, sondern nur eine „momentane“ Funktionsuntüchtigkeit der Immunabwehr. D.h. vor der Infektion wurde offenbar die Immunabwehr „lahmgelegt“.

Wegen der offensichtlich regulierenden und beruhigenden Einflüsse auf das Vegetativum und damit auf das Stressgeschehen, resultiert die Wirksamkeit von pulsierenden Magnetfeldern nicht nur aus einer direkten Aktivierung bestimmter Immunkörperchen, sondern auch indirekt über eine Nicht-Schwächung eines ursprünglich intakten Abwehrsystems.

Einsatzgebiete:

  • Erhöhte Infektanfälligkeit
  • Chronisches Müdigkeitssyndrom. Dieses dürfte übrigens durch eine chronische Virusinfektion bedingt sein
  • Durch Stress bedingte Immunschwäche
  • Prolongierte Infekte, d.h. Infekte, die wochenlang zur Ausheilung brauchen

8. Durchblutungssteigerung

Potenzprobleme

Ein großer Teil der männlichen Potenzprobleme ist psychischer Natur. Beim Rest handelt es sich um arterioseklerotische Veränderungen, die eine Erektion behindern. Während z.B. das Medikament Viagra® lediglich die Durchblutung steigert, aber bei psychischen Blockierungen nichts bewegen kann, liegt der Wirkansatz des pulsierenden Magnetfels sowohl in einer vegetativen Entspannung und damit Deblockierung, als auch in einer Durchblutungserhöhung.

Studie:
105 Männer mit Potenzproblemen. Einfachblind. (26)

Ergebnis:
Magnetfeld 70-80% Besserung
Placebo 33% Besserung

26 Gorpinchenko II, Lik Sprava 1995 Mar-Apr; (3-4): 95-7


Studie:
20 Patienten mit Potenzproblemen. Doppelblind. 3-wöchige Behandlung. (27)

Ergebnis:
Magnetfeld: Bei 80% Erhöhung der Erektionsstärke/-dauer Bei 20% keine Besserung. Allerdings stellte sich nach der Studie heraus, dass genau diese Männer einen grippalen Infekt hatten.
Placebo: Bei 30% Verbesserung, 70% hatten keine Verbesserung.

27 Pelka RB; Jaenicke C. Gruenwald J. Adv Ther 2002 Jan-Feb; 19 (1): 53-60

9. Anti-Aging / Wellness

Unter Anti-Aging versteht man Maßnahmen, den Alterungsvorgang aufzuhalten oder sogar umzukehren. Mit der bisherigen primitiven Strategie, über Antioxidantien (Zellschutz) oder Geschlechtshormone entscheidenden Einfluss nehmen zu können, ist man von einem effektiven Anti-Aging noch meilenweit entfernt. Studien aus der Stressforschung zeigen stattdessen auf, dass der Alterungsvorgang sehr eng mit einem ausgeglichenen Vegetativum zusammenhängt. Gleichzeitig wird immer klarer, dass der Körper – genetisch bedingt – möglichst viele Bewegungsreize braucht, um seinen Stoffwechsel– und Zellerneuerungsaufgaben voll gerecht zu werden.

Aus dem durchblutungssteigerndem Potential eines Magnetfeldes, der Möglichkeit, über eine Ca++ -Erhöhung die Mitochondrienzahl zu erhöhen, oder indirekt über eine Verlängerung der Tiefschlafphasen oder direkt über die Produktion von IGF-2 wieder in den Genuss des Wachstumshormons zu kommen, ergibt sich für das Magnetfeld ein völlig neues, noch nicht erkanntes Einsatzgebiet.

10. Sport und Fitness

Der Sport und vor allem der Leistungssport sind Bereiche, die sich der Wirkung von Magnetfeldern schon seit langem erfolgreich bedienen. Dies hängt nicht nur mit Möglichkeiten bei der Therapie von Sportverletzungen zusammen, oder dem altbekannten Durchblutungspotential, sondern auch mit neuen, sich erst auch dem Wirkprinzip entwickelten Einsatzgebieten.

Trainingsoptimierung

Unter einem Magnetfeld steigt die Endorphinbildung. Dies führt automatisch zu einer Erhöhung der Schmerzschwelle, was wiederum ein härteres und effektiveres Training erlaubt. Eine andere Wirkung ist die kurzfristige Umschaltung in die aerobe Phase.

Sportverletzungen

Dazu zählen z.B. Sehnenentzündungen, Prellungen, Quetschungen, Stauchungen, Sehnenanrisse, Muskelzerrungen, Muskelrisse etc.

Jeder Verletzung, Gewebszerstörung oder Infektion folgt generell eine Entzündung – erkennbar an folgenden Kardinalsymptomen: Übererwärmung des betroffenen Körperteils. Rötung infolge gesteigerter Durchblutung, die wegen einer Gefäßerweiterung durch „Entzündungsboten“ zustande kommt, Schwellung durch Übertritt von Flüssigkeit ins Gewebe und Schmerz durch den Gewebsdruck. Das Ganze führt konsequenterweise zu einem Funktionsverlust.

Man unterscheidet zwischen einer Akutphase (Entzündungsphase) und der Proliferationsphase, die ungefähr 48 Stunden nach der Verletzung beginnt. Während der Akutphase kommt es zum Blutaustritt (Hämatombildung) und zur Freisetzung von Entzündungsmediatore, d.h. Botenstoffen, die die Entzündung in Gang setzen. In der Proliferationsphase hingegen beginnt schon der Neuaufbau von Zellgewebe, d.h. es sprossen bereits neue Kapillaren in die zerstörte Zellregion ein und es beginnt die Kollagen-Neusynthese.

Zwischen dem 21. – 60.Tag schließlich beginnt die Phase des „Remodeling“. Sie dient der Verbesserung des neuen Gewebes. Im Idealfall soll damit wieder der Originalzustand hergestellt sein. Im Vordergrund einer akuten Verletzung steht immer die Ödembildung. Ödeme entstehen, indem vermehrt Flüssigkeit (über die Blutgefäße) ins Gewebe eindringt, und diese Flüssigkeit nicht im selben Maße durch das venöse und lymphatische System abtransportiert werden kann.

Ein großer Teil des Flüssigkeits-Abtransports obliegt dem Lymphsystem („Saugadern“). Die Geschwindigkeit, mit der die Flüssigkeit abgesaugt wird, hängt von der Muskelkontraktion und den Druckverhältnissen ab. Auch die Endothelien bzw. die Weite der Lymphgefäße spielen eine entscheidende Rolle. Die Gefäßweite der Lymphgefäße wird übrigens, genauso wie das der Venen und Arterien, über das bereits besprochene NO-System reguliert. Und dieses wird z.B. durch ein Magnetfeld aktiviert.

So gesehen ist die Magnetfeldtherapie ein zweischneidiges Schwert: Einerseits erhöht sich die Gewebsdurchblutung. Somit können vermehrt Entzündungsmediatoren ins Gewebe fließen. Andererseits wirkt das Magnetfeld aber gerade entzündungsmindernd, weil es die als Entzündungsmediatoren fungierenden Prostaglandine und Bradykinin senkt. Außerdem nehmen die über NO geweiteten Venen und Lymphgefäße vermehrt Flüssigkeit auf.

Wichtig: Schwellungen/Ödeme wegen infektiös bedingter Entzündungen (Bakterien/Viren) sollten nicht mit einem Magnetfeld behandelt werden.

Faustregel für die Praxis: Keine Behandlung am Verletzungstag. Ab dem 2. Tag überwiegend die antientzündlichen und füssigkeitsabtransportiernden Effekte